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Physiotherapie - Tai Chi hilft bei:

Tai Chi - Chinesisches Schattenboxen

Tai Chi Chuan (Tàijíquán), verkürzend auch nur Tai Chi genannt, ist eine in China entwickelte Kampfkunst. Sie wird heutzutage von mehreren Millionen Menschen weltweit praktiziert und zählt damit zu den am häufigsten geübten Kampfkünsten der Welt.

Herkunft von Tai Chi

Tai Chi zählt unter den chinesischen Kampfkünsten zu den inneren Kampfkünsten (Chinesisch: Neijia). Als Begründer der inneren Kampfkünste und damit auch des Tai Chi wird der daoistische Mönch Zhang Sanfeng betrachtet. Er soll zwischen dem 10. und 14. Jahrhundert gelebt haben, allerdings gibt es keine Beweise für seine Existenz. Der Legende nach entdeckte der Mönch die Prinzipien der inneren Kampfkünste in den Wudang-Bergen, nachdem er den Kampf zwischen einer Schlange und einem weißen Kranich beobachtet hatte.

Tai Chi - Chinesisches SchattenboxenObwohl die Aussage historisch umstritten ist, berufen sich die heute lebenden daoistischen Mönche und Kampfkünstler der Wudang-Berge darauf, dass die inneren Kampfkünste und damit auch das Tai Chi Chuan seit Zhang Sanfeng in den daoistischen Klöstern der Wudang-Berge weitergegeben wurden.

Tai Chi Chuan: Das chinesische Schattenboxen in der heutigen Zeit

Ursprünglich ist Tai Chi eine Kampfkunst für den bewaffneten oder unbewaffneten Nahkampf. Heute wird es aber häufig als allgemeines System der Bewegungslehre oder der Gymnastik betrachtet. Dabei soll es einerseits der Gesundheit förderlich sein und andererseits der Persönlichkeitsentwicklung sowie der Meditation dienen. Immer häufiger tritt der Kampfkunstaspekt hinter diesen Aspekten zurück. Wenn man in China morgens in einen Park geht, sieht man hunderte Menschen, die im Licht der aufgehenden Sonne die fließenden Bewegungen des Tai Chi praktizieren.

Ablauf von Tai Chi - Übungen gegen imaginäre Gegener

In den unterschiedlichen Stilen und Schulen des Tai Chi werden verschiedene Basisübungen wie Einzelbewegungen, Stand- und Atemübungen sowie Standmeditationen praktiziert. Sie dienen dazu, die Bewegungsprinzipien des Taijiquan zu erlernen. Gewünschte Effekte sind auch, die Gelenke zu lockern, den ganzen Körper zu entspannen und die Körperhaltung nach und nach so zu verändern, dass ungünstige Gelenkbelastungen vermieden werden. Im Zentrum des Übens stehen meistens sogenannte Formen (Chinesisch: Taolu). Das sind klar umschriebene Abläufe ineinander fließender Bewegungen. Die Formen stellen dabei oft den Kampf gegen einen imaginären Gegner dar, daher stammt auch die inzwischen selten verwendete Bezeichnung chinesisches Schattenboxen für das Taijiquan. Überwiegend wird die Form synchron in der Gruppe geübt und auch im Unterricht führen Lehrer und Lernende die Form in der Regel gleichzeitig aus.

Die Grundregeln von Tai Chi

Es gibt verschiedene Grundregeln, die jeder Praktizierende beachten soll. Dazu zählen die Regeln, die für eine gute, aufrechte Haltung sorgen wie zum Beispiel: „Den Kopf entspannt aufrichten“, „Die Brust zurückhalten und den Rücken gerade dehnen“ oder „Das Kreuz/die Taille locker lassen“. Andere Regeln drehen sich um die Ausgeglichenheit der Bewegung wie zum Beispiel: „Die Bewegungen sollen fließen“ oder „In der Bewegung ruhig bleiben“.

Die schwierige Organisation des Tai Chi

Die Organisationsstruktur des Tai Chi ist durch die vielen Stile und Unterstile wesentlich uneinheitlicher als in den meisten anderen Sportarten. Denn bei Tai Chi Chuan gibt es keine internationale Dachverbände unter denen Meister, Lehrer und Übende aller Stile organisiert sind. Es gibt jedoch einige stilübergreifende nationale Dachverbände sowie internationale Verbände einzelner Stilrichtungen. Es fehlt allerdings auch ein international einheitliches System zur Ausbildung und Evaluation von Lehrern.

Der gesundheitliche Nutzen von Tai Chi

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) spielten Bewegungsübungen schon immer eine zentrale Rolle. Sie sollen den Körper durchlässig machen, damit alles hindurch fließen kann. Die Übungen werden dabei vor allem vorbeugend zur allgemeinen geistigen und körperlichen Gesunderhaltung des Menschen eingesetzt und weniger zur Behandlung bestimmter Krankheiten oder Beschwerden. Jedoch wird der positiven Wirkung solcher Übungen ein sehr viel höherer Stellenwert eingeräumt als das in der westlichen Medizin der Fall ist.

Aber auch klinische Untersuchungen der westlichen Medizin haben gezeigt, dass regelmäßiges Praktizieren von Tai Chi viele positive Auswirkungen auf verschiedene Aspekte der physischen und psychischen Gesundheit hat. So konnte ein positiver Einfluss von Tai Chi Chuan auf das Herz-Kreislauf-System, das Immunsystem, das Schmerzempfinden, das Gleichgewicht sowie allgemein auf die Körperkontrolle, Beweglichkeit und Kraft nachgewiesen werden.



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