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Physiotherapie - Kinesiologie als diagnostische Methode hilft bei:

Kinesiologie und Angewandte Kinesiologie – die Bewegungslehre der Muskeln

Ursprünglich bezeichnet Kinesiologie in der Medizin die Bewegungslehre und Untersuchung der Muskeln. Eine recht junge Methodik, die immer größere Popularität erlangt, ist die „Angewandte Kinesiologie“, abgekürzt als AK. Diese Methode ist ein sogenanntes Biofeedback System.

Die Kinesiologie ist ein alternativmedizinisches Diagnose- und Behandlungskonzept, welches auf der Annahme beruht, dass sich gesundheitliche Störungen als Schwäche bestimmter Muskelgruppen manifestieren. Zentrales Werkzeug zur Diagnose solcher Störungen ist der sogenannte „kinesiologische Muskeltest“. Die Kinesiologie selbst bietet keine Heilung, sondern hilft nur dabei, Ursachen für bestimmte Symptome zu finden.

Von der Kinesiologie zur Angewandten Kinesiologie (AK)

Schon vor rund 2.000 Jahren verwendete der griechische Arzt Hippokrates die Untersuchung der Muskeln, um neurologische Verletzungen an Soldaten zu untersuchen. Im 19. Jahrhundert wendeten die Bewegungslehre die französischen Neurologen Charcot und Babinsky an. Doch erst in den 1960er Jahren wurde die Methode durch den US-amerikanischen Chiropraktiker George Goodheart (1918 bis 2008) populär.

Er entwickelte den neueren Ansatz der Angewandten Kinesiologie. Ausgangspunkt dafür war seine Beobachtung, dass bei einem Patienten mit Schulterschmerzen die Schultermuskulatur geschwächt war und in den Sehnenansätzen des Muskels knotige Verhärtungen bestanden. Wenn die Verhärtungen des Muskels durch Massage aufgelöst wurden, nahmen auch die Schulterschmerzen ab und die Muskelkraft gleichzeitig zu. Aufgrund dieser Beobachtung geht Goodheart davon aus, dass die Muskelspannung eine Rückmeldung über den gesamten funktionalen Zustand des Körpers liefert.

Angewandte Kinesiologie: Der Muskeltest

Als Diagnoseverfahren wird in der Angewandten Kinesiologie der Muskeltest eingesetzt. Der Muskeltest dient als "Biofeedback-System" und soll dabei helfen, Ungleichgewicht und Dysfunktion von Substanzen, Informationen, Emotionen und Therapien festzustellen.

Kinesiologen gehen davon aus, dass ein Muskel auf Stress (zum Beispiel mit einer bestimmten Substanz, einer Information, einem Gefühl oder Ähnlichem) mit einem Nachgeben reagiert und diese kurze Erstreaktion des Muskels vom autonomen Nervensystem gesteuert werde und nicht willentlich kontrollier- oder manipulierbar sei. Kritiker entgegnen, dass es möglich ist, die Muskelspannung willkürlich oder unwillkürlich zu verändern. Währen des Muskeltests wird die getestete Person aufgefordert, den zum Testen benutzten Körperteil (meist ein Arm oder ein Bein) gegen den Druck der den Test durchführenden Person an seinem Platz zu halten.

Ist zum Beispiel der Deltamuskel des Arms der Indikator-Muskel, übe der Kinesiologe für einen Moment einen bestimmten Druck auf den ausgestreckten Arm des Klienten aus. Entweder bleibe daraufhin der Arm im kinesiologischen Sinne stark und „eingerastet“ oder er werde für einen Moment weich und nachgiebig.

In der Regel wird dem Klienten vorher erklärt, was eine starke oder schwache Muskelreaktion bedeuten soll. Über das Testergebnis zieht der Kinesiologen Rückschlüsse auf eventuelle Energieblockaden oder auf Einflüsse, denen die getestete Person gerade ausgesetzt ist.

Anwendungsbereich der Angewandten Kinesiologie

Die Angewandte Kinesiologie kann für viele Bereiche des menschlichen Lebens benutzt werden. Obwohl die Wirksamkeit nicht wissenschaftlich bewiesen ist, wird die Kinesiologie  besonders häufig in der Heilkunde angewendet.

So benutzen Kinesiologen die Methode zum Beispiel, um das „passende“ Medikament für den Patienten zu bestimmen oder Unverträglichkeiten und Allergien diagnostizieren zu können. So ließen sich angeblich „maßgeschneiderte" Therapiewege entwickeln, die wiederum kürzere Behandlungszeiten implizierten. In der Psychotherapie könne laut anwendenden Therapeuten der Muskeltest helfen, die Ursprünge psychischer Probleme zu identifizieren, auch wenn sie schon sehr weit zurücklägen. Anwender berichten über gute Erfolge beim Überwinden von Ängsten, Prüfungsversagen und anderen Beschwerden.

Die Heilkunde bilde aber lediglich einen von vielen Anwendungsbereichen. In der Zahnmedizin biete die Angewandte Kinesiologie die Möglichkeit, die Materialverträglichkeit zu testen und die Kaumuskeln zu balancieren. Masseure, Krankengymnasten und Chiropraktiker könnten sich die zahlreichen Muskelaktivierungstechniken zunutze machen.

Auch in der Pädagogik findet die Edu-Kinestetik, eine weitere Richtung der Kinesiologie, seit längerem eine starke Resonanz. Viele Lehrer setzen die Brain-Gym-Bewegungsübungen bereits mit großem Erfolg zur Verbesserung des Lernvermögens ihrer Schüler ein.

Hinweis: Die Kinesiologie ist ein Diagnose- und Behandlungskonzept, dessen Wirksamkeit nicht wissenschaftlich bewiesen ist. Die Krankenkassen zahlen deshalb in der Regel die Behandlung nicht. Außerdem brauchen Sie ein großes Vertrauen zu Ihrem Kinesiologen, da nur er alleine die Symptome beim Muskeltest deutet.


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