Bei der Behandlung im Rahmen der Spiegeltherapie setzt sich ein Patient so vor einen Spiegel, dass die erkrankte Hand, der erkrankte Arm beziehungsweise der erkrankte Fuß hinter dem Spiegel versteckt bleibt. Im Spiegel sieht der Patient nur das gesunde Gegenstück. Bewegt er nun das gesunde Körperteil und blickt dabei in den Spiegel, sieht er sich darin spiegelverkehrt. Das Spiegelbild zeigt ihm, wie sich das vermeintlich "kranke“ Körperteil bewegt.
Die optische Illusion wird dem Gehirn jedoch nicht als solche gemeldet – das Gehirn bekommt die Information, dass sich das kranke Organ - wieder schmerzfrei - bewegen könne und reagiert seinerseits, indem es Prozesse in Gang setzt, die den für das kranke Körperteil verantwortlichen und mitunter verkümmerten Teil der Großhirnrinde wieder aufbauen.
Mindestens drei bis sechs Wochen müsse ein Patient trainieren, erklärt Ruth Evers, Leiterin der Physiotherapie im Klinikum gegenüber der NWZ, dann fange die Spiegeltherapie an zu greifen. Bis zu eineinhalb Stunden trainieren die Patienten pro Tag, immer unter Aufsicht eines Physiotherapeuten, heißt es dort weiter. Laut Statistik könnten demnach dadurch rund 80 Prozent der Patienten behandelt werden.
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