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Physiotherapie - bei Inkontinenz hilft:

Inkontinenz - Probleme mit dem Beckenboden und den Schließmuskeln

Harninkontinenz - Im Volksmund wird dieses Krankheitsbild auch „Blasenschwäche“ genannt. Das bedeutet, die Betroffenen können den Urin nicht mehr dauerhaft sicher in der Harnblase speichern und sind nicht in der Lage, den Zeitpunkt der Blasenentleerung selbst zu bestimmen.

Daneben tritt auch die sogenannte Stuhlinkontinenz, also die Unfähigkeit, den Abgang von Darmwinden und Stuhlgang zu kontrollieren, relativ häufig auf – übrigens in jeder Altersgruppe. Die Stuhlinkontinenz wird meistens in drei Grade eingeteilt. Beim ersten Grad leiden die Patienten unter unkontrolliertem Abgang von Winden. Beim zweiten Grad verlieren sie unkontrolliert flüssigen Stuhl und beim dritten Grad schließlich liegt ein unkontrollierter Abgang von geformtem Stuhl vor.

Erscheinungsformen der Harninkontinenz

Die Belastungsinkontinenz (auch Stressinkontinenz genannt) kommt häufig vor. Ursache ist zumeist eine Beckenbodenschwäche. Auslöser des Harnabganges ist eine Erhöhung des Druckes im Bauchraum, etwa durch schweres Heben, Tragen oder Treppensteigen. Der Grad der Inkontinenz  wird in drei Stufen unterteilt.

  1. Erster Grad: Unwillkürlicher Harnabgang beim Husten, Niesen oder Lachen.
  2. Zweiter Grad: Bei abrupten Körperbewegungen, beim Aufstehen oder Hinsetzen geht Harn ab.
  3. Dritter Grad: Die Patienten verlieren ohne Anstrengung oder im Liegen Urin.


Bei der überaktiven Blase („Overactive Bladder“) spüren die Patienten einen plötzlich auftretenden starken Harndrang, den sie nicht unterdrücken können. Den Weg zur Toilette schaffen sie meistens nicht mehr.

Bei der Reflex-Inkontinenz besteht kein Harndrang. Die Patienten entleeren die Harnblase ungewollt, aber aktiv. Betroffen sind beispielsweise Patienten mit einer Querschnittslähmung, die ihren Harnröhrenschließmuskel nicht mehr kontrollieren können.

Bei der Drang-Inkontinenz reagieren die Blasenrezeptoren überempfindlich auf Reize. Der Harn geht schwallartig ab. Bei stärkerem Harndrang soll ein Blasentraining helfen zu lernen, die Blase zu festen Zeiten zu entleeren.

Hauptsächlich Männer leiden unter der Überlauf-Inkontinenz. Dabei handelt es sich um eine durch Abfluss-Störungen verursachte stets übervolle Harnblase, die durch den hohen Druck ständig tröpfelt.

Ursachen der Inkontinenz

Häufigste Ursache der Harninkontinenz bei Frauen ist ein zumeist von mehreren Spontangeburten erschlaffter und überdehnter Beckenboden. Weitere Ursachen für die Harninkontinenz: Schädigung des Blasenschließmuskels, Gebärmuttersenkungen, Operationen, Entzündungen der unteren Harnwege oder Diabetes. Auch die Stuhlinkontinenz kann verschiedene Ursachen haben: Schlaganfälle, Demenz, Multiple Sklerose oder Tumore, Querschnittslähmung, Hämorrhoiden, Diarrhoe, Dickdarmentzündung, Abszesse oder Fisteln.

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