Bereits vor mehr als 2.000 Jahren sollen chinesische Mediziner magnetische Steine zur Unterstützung der Heilung von Krankheiten verwendet haben. Hippokrates hat den Einsatz von magnetischen Steinen beschrieben. Auch die alten Römer und Ägypter sollen an die heilsame Wirkung magnetischer Steine geglaubt haben.
Mit der Magnetfeldtherapie sollen sich eine Reihe unterschiedlicher Krankheitsbilder kurieren lassen. So verspricht die Magnetfeldtherapie Heilerfolge bei bestehenden Herz- Kreislauferkrankungen, chronischen Kopfschmerzen und Migräne. Weiterhin soll sie bei einer allgemeinen Infektanfälligkeit ebenso helfen wie bei Schlafstörungen und Stoffwechselerkrankungen. Durchblutungsstörungen sollen durch die Magnetfeldtherapie verschwinden, und auch bei bestehender Arthrose, bei Knochenbrüchen und auf dem Gebiet der Wundheilung soll diese Heilmethode hilfreich sein.
Patienten, die einen Herzschrittmacher oder andre elektronische Implantate tragen, dürfen nicht mit der Magnetfeldtherapie behandelt werden, weil es zu gefährlichen Wechselwirkungen mit der Steuerelektronik kommen können soll. Bei gesunden Menschen soll eine Magnetfeldtherapie zur Gesundheitsprophylaxe unbedenklich sein. Die Krankenkassen mit Ausnahme einiger privater Kassen übernehmen die Kosten einer Magnetfeldtherapie nicht.
Die Geräte, mit denen die Magnetfeldtherapie durchgeführt wird, sind zulassungspflichtige Medizinprodukte und unterliegen bestimmten Sicherheitsstandards. Die Hersteller bieten verschiedene Arten von Magnetfeldern an. So gibt es statische oder pulsierende Magnetfelder, die durch Röhren, Spulenmatten, kleine Kissen oder Stäbe mit unterschiedlichen Intensitäten und Frequenzen erzeugt werden. Die Varianten mit sogenannten Wechselfeldern werden als Magnetfeldresonanztherapie, Quantronmagnetresonanztherapie oder pulsierende Signaltheorie vertrieben. Auf dem Wellness-Sektor kommen vorwiegend statische Magnetfelder zum Einsatz, die in Form von Pflastern, Magnetarmbändern oder Einlegesohlen angeboten werden.
Durch die Magnetfeldtherapie soll der Stoffwechsel des Patienten aktiviert werden. Die allgemeine Durchblutung des Körpers soll verbessert werden. Die Sauerstoffsättigung im Körper soll sich erhöhen. Die Fließeigenschaften des Blutes sollen durch diese Methode verbessert werden und schließlich sollen die Knochen stabiler werden und auch schneller heilen. Studien sollen gezeigt haben, dass die Mikrozirkulation in verschiedenen Organen sich durch die Magnetfeldtherapie verbessert hat.
Die Magnetfeldtherapie kann beim Arzt, in einer physiotherapeutischen Praxis oder zu Hause angewendet werden. Die Heimtherapie ist interessant, weil die Magnetfeldtherapie oft über einen längeren Zeitraum hinweg täglich durchgeführt werden soll. Die Magnetfelder dringen sowohl durch Kleidung als auch durch Gipsverbände hindurch. Somit sollen damit beispielsweise Knochenbrüche einfach zu Hause behandelt werden können. Man soll das Magnetfeld nicht spüren können. Anwender sollen jedoch über ein Kribbeln und einem leichten Wärmegefühl bei der Anwendung berichtet haben.
Kritiker bezweifeln die Wirksamkeit der Magnetfeldtherapie, weil statische Magnetfelder nur auf Magneten oder magnetisierbare Körper Kräfte ausüben sollen. Da der Mensch aber nicht magnetisch ist, soll keine Wirkung der Magnetfeldtherapie auf den menschlichen Organismus möglich sein. Obwohl die Kritiker bemängeln, die Wirkung der Magnetfeldtherapie auf Arthrose sei bis heute nicht schlüssig bewiesen worden, gestehen sie dennoch einen „kleinen Effekt“ dieser Methode ein. Die meisten verwendeten Magnetfelder, so die Kritik weiter, seien zu schwach, um tatsächlich eine Wirkung auf die Zellen ausüben zu können.