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Physiotherapie - bei Bandscheibenvorfall hilft:

Bandscheibenvorfall: Symptome und Ursachen

Der Bandscheibenvorfall zählt zu den häufigsten Ursachen von Rückenschmerzen. Informieren Sie sich hier über Aufbau und Funktion der Bandscheiben sowie Symptome und Ursachen eines Bandscheibenvorfalls.

Die Bandscheibe, die auch Zwischenwirbelscheibe genannt wird, dient zwischen den einzelnen Wirbelkörpern unserer Wirbelsäule (die auch Achsenorgan genannt wird) als „Stoßdämpfer“ oder „Puffer“.

Bandscheibenvorfall: Symptome und UrsachenAufbau und Funktion der Bandscheiben

Ihrer Funktion wird die Bandscheibe gerecht, weil sie innen aus einem weichen Gallertkern (Nucleus pulposus) besteht, der unter Druck außen gehalten wird von einem harten, bindegewebigen Faserknorpelring (Annulus fibrosus). Die Bandscheiben sind fest mit dem Wirbelkörper verwachsen. 23 Bandscheiben hat jeder Mensch, sie bilden etwa ein Viertel der Gesamtlänge der Wirbelsäule.

Während wir im Mutterleib heranreifen, werden unsere Bandscheiben noch über eigene Blutgefäße versorgt. Das ändert sich nach der Geburt: Nährstoffe erreichen die Bandscheibe nur noch über einen physikalischen Vorgang, die sogenannte Diffusion. Das ist im Übrigen eine sehr langsame Übergabe der Nährstoffe, da diese von Zelle zu Zelle transportiert werden müssen. Insbesondere in der Nacht, während wir liegen, saugt die Bandscheibe ähnlich wie ein Schwamm das sie umgebende Wasser mit den darin gelösten Nährstoffen auf. Bewegen wir uns tagsüber aufrecht, wird die Flüssigkeit zum Teil wieder aus der Bandscheibe herausgepresst. Der Grund übrigens, warum wir morgens größer sind als abends.

Diese praktische Fähigkeit, sich selbst zu regenerieren, verliert unsere Bandscheibe mit zunehmendem Alter nach und nach. Darum werden Menschen wieder kleiner, je älter sie werden.

Was ist ein Bandscheibenvorfall?

Von einem Bandscheibenvorfall (Bandscheibenprolaps) spricht man, wenn die Bandscheiben beschädigt sind. So verrutschen die Gallertkerne beziehungsweise verlieren die Gallertkerne in den Bandscheiben ihre ursprüngliche Form („sie fallen vor“), so dass die Gallertmasse der Bandscheiben selbst auf die Nervenbahnen des Rückenmarks drückt beziehungsweise in den Wirbelkanal  (Spinalkanal) eindringt, der das Rückenmark beherbergt. Ist der Bandscheibenschaden groß, kann es zu einem verletzten und/oder gerissenen Faserknorpelring kommen, der die gallertartige Masse im Gelenk austreten lässt.

Bandscheibenvorfall: Die Symptome

Weil der untere Teil unserer Wirbelsäule, also die sogenannte Lendenwirbelsäule (LWS), den Großteil des Körpergewichts trägt, tritt dort häufiger als anderswo ein Bandscheibenvorfall auf. Der starke Schmerz, der dort einen Bandscheibenvorfall begleitet, kann in ein oder beide Beine (Ischialgie) ausstrahlen. Er kann weiter oben, im Bereich der Halswirbelsäule (HWS) oder seltener der Brustwirbelsäule, auch einen oder beide Arme (sogenannte Brachialgie) befallen.
Drückt der Gallertkern der Bandscheibe auf eine Nervenwurzel, treten intensive Schmerzen auf, die in Beine oder Arme ziehen können. Begleitet werden die Schmerzen auch von Gefühlsstörungen: Betroffene beschreiben die Empfindungen als „Ameisenlaufen“ oder als „Kribbeln“. Gelegentlich kommt es zu Muskelschwäche oder gar Lähmungserscheinungen. Die Region um die eingeklemmte Nervenwurzel ist häufig taub.

Ein Bandscheibenvorfall kann aber auch ganz ohne Symptome auftreten, sodass er unbemerkt bleibt.

Die Ursachen für einen Bandscheibenvorfall

Neben genetischen Schwächen sehen Experten als Ursache für einen Bandscheibenvorfall die neben den Wirbeln liegende schwach ausgebildete Muskulatur ebenso an wie (einseitige) Fehlbelastungen sowie Fehlhaltungen. Gut zu wissen: Schwangere haben häufig einen Bandscheibenvorfall.



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