Zehn Prozent der Bevölkerung zwischen 25 und 45 Jahren leiden an Migräne. Dabei sind Frauen circa dreimal so häufig betroffen wie Männer. Wichtig ist es, die Migräne von den über 220 anderen Arten von Kopfschmerz diagnostisch abzugrenzen, um sie adäquat therapieren zu können. Eine Migräne ist nicht heilbar, kann mittlerweile jedoch gut medikamentös behandelt werden.
Es gibt unterschiedliche Formen der Migräne. Bei 15 bis 20 Prozent der Betroffenen kommt es vor der Migräne zu einer sogenannten Migräneaura. Eine Migräneaura kann sich äußern als Sehstörung (zum Beispiel Doppelbilder, Gesichtsfeldsausfälle, Lichtblitze), Gefühlsstörungen (Kribbeln, Taubheitsgefühl), Hörstörungen, Sprachstörungen oder sogar motorische Störungen. In der Regel dauert eine Aura zwischen 30 und 60 Minuten. Direkt im Anschluss setzen dann die Migränekopfschmerzen ein. Die weit größere Gruppe ist die der Migränepatienten, die eine Migräne ohne Aura haben.
Es gibt bestimmte Kriterien, von denen zwei mindestens erfüllt sein müssen, damit es eine Migräne und kein anderer Kopfschmerz ist:
Desweiteren müssen mindestens fünf Anfälle in der Krankengeschichte (Anamnese) nachgewiesen sein. Eine Migräneattacke hält in der Regel zwischen drei Stunden und vier Tagen an.
Die ganz genaue Ursache von Migräne ist heute noch nicht bis ins Detail geklärt. Allerdings gibt es unterschiedliche Erklärungsversuche:
Es gibt drei unterschiedliche Erklärungsansätze, um das zu beschreiben, was während eines Migräneanfalls im Gehirn geschehen soll:
Ein wichtiger Ansatzpunkt ist die medikamentöse Behandlung. Es sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden, um die genaue Kopfschmerzart zu klären und gezielt mit dem richtigen Medikament zu behandeln.
Bei der Migräne werden vor allem Medikamente eingesetzt, die die erweiterten Blutgefäße wieder verengen. Dies sind so genannte Triptane. Auch wirken ASS, Ibuprofen oder Paracetamol schmerzlindernd. Es muss aber in jedem Fall von einer länger anhaltenden Selbstmedikamentation abgeraten werden, weil es sonst von einem zu lange andauernden und zu hohen Medikamentenspiegel im Blut zu einem Medikamentenkopfschmerz oder sogar anderen Erkrankungen wie Nieren- oder Leberschaden kommen kann.
Es gibt auch Möglichkeiten, Medikamente zur Prophylaxe (Vorsorge) gegen Migräneattacken einzunehmen. Hier werden häufig Beta-Blocker oder Calziumantagonisten verschrieben.
Da eine häufige Ursache Stress ist, können Betroffene zu Beginn einer Attacke durch Ruhe und dunkle Räume eine Verschlimmerung oft verhindern oder die Symptome zumindest gering ausgeprägt halten. Auch die Physiotherapie kann helfen, indem man zum Beispiel mit der Lymphdrainage den Abfluss der Lymphe erhöht oder über muskelentspannende Techniken zusätzlich auftretende Nackenschmerzen lindert. Es gibt auch Techniken über gemeinsam verschaltete Hautareale in der Bindegewebsmassage auf die Blutgefäße des Gehirns einzuwirken.
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