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Chiropraktische Mobilisation

Der Begriff „Chiropraktik“ stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet übersetzt etwa „Handtätigkeit“. Die Chiropraktik ist eine alternative Heilmethode und hat das Ziel, die Beweglichkeit der Gelenke insbesondere im Bereich der Wirbelsäule wiederherzustellen.

Mit der Chiropraktik sollen auch verschobene Wirbel, zum Beispiel der HWS (Halswirbelsäule) und die durch die Fehlstellungen verursachten Folgeerkrankungen kuriert werden.

Chiropraktik – eine umstrittene Heilmethode

Die Behauptung der Chiropraktiker, dass es einen Zusammenhang zwischen verschobenen Wirbeln und bestimmten Krankheitsbildern gebe, wird von schulmedizinischer Seite als unrichtig angesehen. Wissenschaftler sind im Jahre 2008 zu dem Schluss gekommen, dass die Chiropraktik nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhe, sondern vielmehr auf „mystischen Konzepten“. Neuere Untersuchungen schließen sich dieser Ansicht an. DEnnoch sind die Wartezimmer der Chiropraktiker gut gefüllt.

Chiropraktik – fünf verschiedene Techniken

In der Chiropraktik werden fünf verschiedene Techniken angewendet, um die Wirbelgelenke zu mobilisieren.

  1. Die Adjustierung: Das Adjustieren (Einrichten) soll durch die Anwendung spezieller Handgriffe erzielt werden. Ziel ist es, Verschiebungen an der Wirbelsäule zu beseitigen und dadurch den Druck auf das Rückenmark und die Nerven zu beseitigen. Bei einer Ischiasreizung sollen die Schmerzen dadurch rasch abklingen.
  2. Die Traktion: Bei dieser Technik werden die Gelenkpartner auseinandergezogen. Dadurch soll bestehender Druck gemindert werden. Die Gelenke sollen entlastet und Schmerzen gelindert werden. Die Beweglichkeit soll sich durch die Dehnung der Bänder und der Gelenkkapsel verbessern.
  3. Die Mobilisation: Diese Technik wird auch „Translatorisches Gleiten“ genannt. Die Gelenkanteile werden parallel gegeneinander bewegt. Das Ziel ist, die Beweglichkeit und das Gelenkspiel wiederherzustellen.
  4. Die Weichteilbehandlung: Durch Dehnen und bestimmte Entspannungstechniken soll die Muskulatur verlängert werden, damit sie sich dem neuen Gelenkspiel anpassen kann.
  5. Die Reflextechniken: Die Muskelspannung und die Schmerzwahrnehmung sollen durch die Ausnutzung von Nervenreflexen beeinflusst werden. Mit Hilfe von Reflextherapien soll auch auf das zentrale Nervensystem eingewirkt werden können.


Chiropraktische MobilisationChiropraktik – wann sie nicht angewendet werden sollte

Wenn Tumore oder Metastasen im Bereich der Wirbelsäule bestehen, sollte unbedingt auf eine chiropraktische Mobilisation verzichtet werden. Die chiropraktischen Mobilisierungen gelten selbst als Risikofaktoren für Schlaganfälle, weil dabei die Wirbelarterie in Mitleidenschaft gezogen werden kann.

Chiropraktik – wie sie erfunden wurde

Der in Kanada geborene Daniel David Palmer (1845 bis 1913) gilt als Begründer der Chiropraktik. Palmer übte verschiedene Jobs aus, er arbeitete unter anderem als Barkeeper, Schullehrer und Inhaber eines Lebensmittelgeschäfts. Ab 1885 war Palmer als sogenannter „magnetischer Heiler“ im US-Bundesstaat Iowa tätig. Während er selbst die Legende verbreitete, er habe einem Mann, der plötzlich nicht mehr hören konnte, durch Rückführung eines abgedrängten Wirbels in die ursprüngliche Position sein Gehör zurückgegeben, ist es wohl vielmehr so, dass Palmer von einem gewissen Jim Atkinson in Iowa in der Technik der Wirbelverschiebung unterrichtet worden war. Um diese selbst vermarkten zu können, soll Palmer den Namen „Chiropractic“ erfunden haben. 1897 gründete Palmer in Iowa ein College, auf dem die Chiropraktik gelehrt wurde. Im Jahre 1906 musste Palmer für 17 Tage ins Gefängnis, weil er aufgrund eines neuen medizinischen Gesetzes in Iowa wegen Ausübung eines medizinischen Berufes ohne Lizenz verfolgt worden war. Er starb 1913 in Los Angeles.

Chiropraktik – wie sie nach Deutschland kam

Der Pastor Gustav A. Zimmer (1869 bis 1939), der zeitweilig in den USA lebte, brachte die Methode der Chiropraktik und die Osteopathie mit zurück nach Deutschland. Als er 1927 zurückkehrte, eröffnete er in Dresden eine Ausbildungsstätte für Chiropraktik und Osteopathie. Die Bücher, die Zimmer zu dem Thema veröffentlichte, wurden von den Nationalsozialisten verboten. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg nahm einer der Schüler von Zimmer, der Nürnberger Heilpraktiker Willi Schmidt, seine im Jahre 1938 begonnene Ausbildung zum Thema Chiropraktik wieder auf. Schmidt wurde 1959 Leiter der Arbeitsgemeinschaft für Chiropraktik und Osteopathie.



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