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Nackenschmerzen - die Ursachen

Wer an Nackenschmerzen (nuchalen Schmerzen) oder gar einem steifen Hals leidet, vermutet schnell ein Problem mit der Halswirbelsäule.

Doch selbst, wenn das Röntgenbild zeigt, dass die Halswirbelsäule stärker oder weniger stark (meist stärker) gebogen ist als üblicherweise, sei diese Stellung der Wirbel häufiger verursacht von einer (vorübergehenden oder chronischen)  Muskelverspannung als von einem Bandscheibenvorfall oder anderen Erkrankungen, sagen Experten.

Nackenschmerzen - die UrsachenNackenschmerzen aufgrund von Muskelverspannungen

Muskelverspannungen im Bereich des Nackens haben häufig eine Fehlhaltung des Körpers als Ursache, zum Beispiel falsches Sitzen am Schreibtisch oder im Auto beziehungsweise falsches Liegen im Bett. Solche Muskelverspannungen können sich zudem verstärken, wenn den Betroffenen seelische Probleme plagen, er körperlich überfordert ist oder er Sorgen verspürt. Stress und Angst erhöhen die Anspannung der Muskeln, den sogenannten Muskeltonus.


Die Reizung der oberflächlich gelagerten Hautnerven im Halsbereich, beispielsweise durch Zugluft, kann das üblicherweise herrschende Gleichgewicht des Muskeltonus in den unterschiedlichen Halsmuskeln außerdem ungünstig verschieben. Gut zu wissen: Wer im Zusammenhang mit einem grippalen Infekt (Erkältung) Nackenschmerzen verspürt, kann die Schmerzen zumeist auf diese Erkrankung zurückführen.


Unkontrollierte, plötzliche Bewegungen können insbesondere im Nackenbereich zu Muskelzerrungen führen.

Nackenschmerzen aufgrund einer Verletzung der Halswirbelsäule

Ein Bandscheibenschaden an der Halswirbelsäule – ein sogenanntes Halswirbelsäulen-Syndrom, kurz: HWS-Syndrom - ist Grund für Schmerzen im Nacken. Dabei kann es sich sowohl um einen Bandscheibenvorfall als auch um eine Entzündung der Bandscheiben, eine sogenannte Diszitis, handeln.

Daneben sind andere Verletzungen der Halswirbelsäule Ursache von Nackenschmerzen, zumeist handelt es sich dabei um sogenannte Beschleunigungsverletzungen, also solche wie das sogenannte Schleudertrauma, die bei einem Auffahrunfall mit dem Auto, bei einem Motorradunfall oder bei einem Kopfsprung in unerwartet seichte Gewässer geschehen, oder andere Frakturen (Brüche).

Nackenschmerzen aufgrund anderer Krankheiten

Neben den beschriebenen Ursachen für Nackenschmerzen gibt es außerdem noch andere Ursachen, zum Teil andere Krankheiten, die Nackenschmerzen verursachen können. Mediziner zählen dazu:

  • Skeletterkrankungen wie das Schwinden der körpereigenen  Knochensubstanz (Osteoporose) oder Osteomalazie
  • den sogenannten „schiefen Rücken“ (Skoliose)
  • eine Reihe rheumatischer Erkrankungen, zum Beispiel rheumatoide Arthritis oder Morbus Bechterew
  • die Meningitis, eine Gehirnhautentzündung, die akute Nacken- und Kopfschmerzen mit Fieber hervorrufen kann
  • angeborene Fehlbildungen der Halswirbelsäule wie das Klippel-Feil-Syndrom, das selten auftritt. Die Fehlbildung besteht darin, dass einzelne Wirbelkörper miteinander verwachsen beziehungsweise nicht komplett ausgebildet sind.
Hier die symptomatischen Beschreibungen einiger weiterer Krankheitsbilder, bei denen Nackenschmerzen auftreten können:
  • Sluder Neuralgie: Vor allem treten Gesichtsschmerzen in Form länger andauernder Schmerzattacken auf, die die Augenhöhle, den innere Augenwinkel und die Nasenwurzel betreffen können. Zudem berichten Betroffene, dass die Schmerzen in den Oberkiefer, den Rachen, zum Ohr, zum Nacken und in die Schulter zögen. Im  Mund- und Rachenbereich kann eine geminderte Schmerzempfindlichkeit vorkommen, zum Teil begleitet von einer halbseitigen Lähmung des Gaumensegels. Charakteristisch seien außerdem ein anfallsartiger und heftiger Niesreiz, sowie häufiger Tränen- und Nasenfluss, sagen Experten.
  • Intermediusneuralgie: Häufig auftretende Symptome sind laut Experten einseitige Schmerzanfälle im Bereich des äußeren Gehörgangs, die ins Ohr, Gesicht, Gaumendach und in den Oberkiefer und sogar nach hinten in den Nacken ausstrahlen können. Häufig sind die Schmerzen begleitet von einer Überfunktion der Speicheldrüsen, seltener von übermäßigem Tränenfluss oder abnormen Geschmacksempfindungen.
  • Nacken-Zungen-Syndrom: Hier kommt es – ausgelöst durch plötzliches Drehen des Kopfes als besonderes Merkmal - vor allem zu hinterkopf- oder genickbetonte Kopfschmerzattacken, die mit einer herabgesetzten Berührungs- beziehungsweise Schmerzempfindlichkeit (Hypästhesie) oder Taubheit der gleichen Zungenhälfte einhergehen.
  • Retropharyngeale Tendinitis: Diese Erkrankung gehe mit konstanten Schmerzen an Hinterkopf und Nacken einher, die von einer Weichteilschwellung vor der Wirbelsäule  (prävertebrales Weichteilgewebes > 7 Millimeter zwischen Halswirbel 1 und Halswirbel 4) hervorgerufen würden, und laut Experten über drei Wochen zunähmen, sich bei einer Kopfstreckung verstärkten sowie beim Schlucken und Drehen des Kopfes.


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